Nichts geht über Kreativität

Liebe Leute, wisst ihr es noch? Wie wir früher viel mehr selber gebastelt haben? In der Schule, aber auch zu Hause. Vielleicht erinnern sich nur noch die älteren Semester daran, wie wir Kinderbanden gegründet und unsere Zentralen im nahen Waldstück errichtet haben. Wir haben unseren Eltern alte Laken abgeschwatzt, Besenstiele, Reste von Brettern und was man sonst noch für ein Fort so brauchen konnte. Und schon waren die Sommerferien rum, wenn das Fort stand. In den ganzen Wochen sind wir höchstens noch zum Essen nach Hause gegangen, weil es ja schließlich Kraft kostet, etwas so Großartiges mit den eigenen Händen zu errichten. Und ab und zu musste man sich ja auch schließlich bei den Eltern melden, damit sie sich nicht sorgen.

Alltägliche Dinge kreativ gebrauchen

Vielleicht war früher alles besser, vielleicht liegt das aber auch immer nur im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall aber haben wir früher mehr mit unseren Händen selber gemacht. Eine runde 10 Kg Kiste für das Waschmittel war nicht einfach nur ein Karton, sondern der erste wichtige Schritt zu einem selbstgebauten Schlagzeug. Ein starkes Seil wurde nicht in der Kellerecke liegen gelassen, sondern war perfekt dazu geeignet eine Schaukel über dem Baggersee zu bauen, von der man runterspringen konnte. Und selbst eine Kartoffel war nicht nur zum Essen da, sondern man konnte auch ganz hervorragend daraus selber Stempel basteln – mit dem Wappen der Kinderbande, die ihr eigenes Fort im Wald hatte. Über selbstgemachte Glückwunsch- oder Dankeskarten freut sich auch die Mama besonders.

Das Wiederentdecken der Kreativität

Hier laden wir nun Jung und Alt dazu ein, diese Dinge wiederzuentdecken, diesen Spaß daran mit kreativer Freude seine Welt wieder selbst zu gestalten und nicht für alles in das Einkaufzentrum oder in ein Einrichtungshaus zu gehen. Baumhäuser bauen, schöne Dekorationsobjekte selber machen oder auch mal selber einen Beistelltisch bauen – nicht nur Kinder profitieren vom Selbermachen und von Kreativität, die man lernen kann. Auch Erwachsene können sich noch ihre Welt selbst erschaffen, etwas Einzigartiges selber bauen oder modellieren. Ob selbstgemachte Stempel, mit denen man eine originelle Borde für die Wandbemalung druckt, ob selbstgemachter Schmuck oder selbstgetöpferte Müslischüsseln – hier versuchen wir die Kreativität, die in uns allen steckt, wieder zu entdecken.

Kreativität fördert den Spaß und das Gehirn

Kreativität und selber machen macht übrigens nicht nur großen Spaß und schafft ein befriedigendes Gefühl. Es ist auch gut für das Gehirn, wenn es sich wieder um Ideen kümmern muss. Auch die Hand-Gehirn-Koordination, welche auch beim Musizieren gefördert und ausgebildet wird, wird durch das Basteln wieder vermehrt aktiv. Das ist sehr wichtig für Kinder und Heranwachsende, nicht umsonst erinnern erfahrene Pädagogen die Eltern und die Gesellschaft gerne daran. Auch für die älteren Semester ist dieses Gehirntraining fast unerlässlich. So kann man Altersdemenz, Parkinson und anderen neurologischen Krankheiten, die das Gehirn befallen, vorbeugen. Und es muss ja nicht immer nur Sudoku sein.

Aufstehen und einfach mal machen

Wir laden hier also Menschen jeden Alters auf, sich von der Couch zu erheben, den ständig eingeschalteten Fernseher einmal für ein paar Stunden auszuschalten, sich von unseren Ideen inspirieren zu lassen und diese einfach mal ausprobieren. Vielleicht ist es am Anfang noch ein wenig ungewohnt, aber das legt sich. Denn der Mensch hat diesen kreativen drang, es liegt in seiner Natur, Dinge selber zu basteln und zu gestalten. Denn nur so kommt die Menschheit an sich voran.